Erdogan – der Größenwahn eines Despoten

So sieht er sich selbst: als Chef eines Landes, dessen Aufstieg zur Führungsmacht vom Westen sabotiert wird. Doch die Selbsteinschätzung des türkischen Präsidenten  kollidiert immer stärker mit dem Rest der Welt. Kritiker diagnostizieren bei Erdogan einen zunehmenden Realitätsverlust. Westliche Diplomaten wegen einer Prozess-Beobachtung abgekanzelt, den deutschen Botschafter wegen einer harmlosen Satiresendung einbestellt, die amerikanische Regierung wegen der Festnahme eines regierungsnahen türkischen Geschäftsmanns gerüffelt: Innerhalb weniger Tage haben Erdogan und seine Regierung mächtig gegen westliche Partner ihres Landes geholzt. Neue Freunde haben sie dabei nicht gewonnen. Die Türkei gerät unter ihrem dünnhäutigen Staatschef zunehmend in die Isolation. Eckpunkt der Erdogan’schen Weltsicht ist die Überzeugung, dass sich die Türkei anschickt, eine wichtige Rolle auf der internationalen Bühne einzunehmen, was auf den Widerstand anderer Akteure trifft. Die angeblichen Verschwörer haben Erdogan persönlich ins Visier genommen, sind die Anhänger des Präsidenten überzeugt: „Sie wissen sehr gut, dass die Widerstandskraft der Türkei erlahmen wird, wenn sie Tayyip Erdogan schwächen können“, schrieb Yavuz Selim Kiran, ein Berater des türkischen Außenministeriums, in der regierungsnahen Zeitung „Yeni Safak“. Selbst ein nicht einmal zwei Minuten langer Satire-Song im NDR ist aus dieser Sicht ein gezielter Angriff.

In der Türkei selbst gibt es unfassbare 1845 Verfahren wegen Präsidentenbeleidigung.Sogar gegen Kinder wird ermittelt.Im vergangenen Oktober nahm die Polizei in der zentraltürkischen Stadt Bünyan einen 14-jährigen Schüler vor einem Internetcafé fest. Dem Jungen wurde vorgeworfen, im Onlinenetzwerk Facebook Präsident Erdogan beleidigt zu haben.  Kein Präsident ist so dünnhäutiger wie Erdogan. Ein Despot, der im eigenen Land Zeitungen schließen läßt und die Medien kontrollieren läßt. Einer der von Demokratie wenig hält. Zitat Erdogan:

„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.
Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ 

Erdogan ist streng islamisch. Er islamisiert immer mehr sein Land, die Frauen sollen Kopftücher tragen, so wie seine eigene Frau.Er steht für eine restrektive Haltung zur Sexualmoral. Dem Westen steht Erdogan misstrauisch gegenüber. Die Türken in Europa und besonders hier in Deutschland, legt er nahe, sich nicht zu integrieren. Er hält Assimilation für ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Wer so denkt, hat eine ziemlich kranke Denkweise. Für sich selbst hat Erdogan einen 1000 Zimmer großen Palast errichten lassen, indem er eine bizarre Palastwache auftreten läßt. In einer lächerlichen Art und Weise gibt es da Wächter in Ritterrüstung. (Foto)  Grotesk und bizarr. Hier sieht sich der Staatspräsident wohl schon als Sultan eines neuen groß-osmanischen Reichs. Es ist der Größenwahn eines Despoten, der jegliche Kritik an seiner Person, als Angriff sieht. Der im krankhaften Verfolgungswahn hinter jeder Ecke einen Feind sieht. Einer der seine „Ehre“ verletzt sieht. Aber wie kann jemand seine Ehre als verletzt sehen, wenn er gar keine hat !?

http://www.tagesspiegel.de/politik/tuerkischer-praesident-erdogan-der-gereizte-herrscher-vom-bosporus/13375406.html

http://www.handelsblatt.com/politik/international/recep-tayyip-erdogan-1845-verfahren-wegen-praesidentenbeleidigung/13374630-2.html

http://www.sos-abendland.de/Zitate.htm

http://www.sueddeutsche.de/politik/erdogan-rede-in-koeln-im-wortlaut-assimilation-ist-ein-verbrechen-gegen-die-menschlichkeit-1.293718

Foto: http://cdn4.spiegel.de/images/image-798323-galleryV9-sdty-798323.jpg

 

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